Flexibilität als Ergebnis konsequenter Modularität

Mit der Vorstellung einer komplett servogetriebenen Süßwaren-Verpackungsmaschine auf der vergangenen ProSweets hat die Wilhelm Rasch GmbH & Co. KG überrascht. Die eindrucksvolle Flexibilität der Maschine ist der Erfolg eines modularen Konzepts, das sich durchgängig über Mechanik, Elektronik und Software erstreckt. Für die Automatisierung der Maschine mit PacDrive 3 ging das Unternehmen eine Projektpartnerschaft mit Schneider Electric ein.

Die Wilhelm Rasch GmbH & Co. KG mit Sitz in Köln gilt seit mehr als 60 Jahren als ein guter Name in der Süßwarenindustrie.
Dieses Jahr hat Wilhelm Rasch nun den ersten, voll lauffähigen Prototypen seiner brandneuen, mit dem Kürzel RU 2 bezeichneten Wickel-Verpackungsmaschine vorgestellt: Mit bis zu 160 Takten/Minute verpackt sie von Schoko-Eiern, Kugeln und Fässern über symmetrische und asymmetrische Hohlfiguren oder flache Produkte bis hin zu Riegeln alles, was sich in einen Packmittel-Zuschnitt mit einer Größe von 40 bis 200 Millimeter in beiden Achsen einwickeln oder einfalten lässt. 

Optionskonzept mit kurzen Umrüstzeiten 

Ausgehend von einer Basisvariante für Rückenfalzung erfolgt der Ausbau des Konzepts durch Optionsmodule für Stirnfaltung, Bodeneinschlag, Doppeldreheinschlag, die Etikettierung und sogar für die Heißsiegelung von Figuren und Pralinen. Auch ein Fadenapparat ist in Vorbereitung. Durch Schnellwechselvorrichtungen für dieModule und – soweit möglich – die Konstruktion der Optionsmodule als Monoblock ist die Maschine in kürzester Zeit von einem auf ein anderes Produkt umstellbar.

Schaltschranklose Automation, soweit möglich 

Die Maschine zeigt, dass hier ein mechanisch modulares Konzept auf höchstem Niveau hinsichtlich der Abbildung auf die Automatisierungslösung optimale Unterstützung erfuhr: Ein zentraler Logic Motion Controller der PacDrive- Serie von Schneider Electric steuert die Maschine und synchronisiert alle acht Servoantriebe der Basisausführung. Für zwei dieser Antriebe kommt ein Double-Drive der Lexium LXM62-Serie zum Einsatz, einem der kompaktesten am Markt erhältlichen Servosysteme in Schaltschrankausführung. Die restlichen sechs Servoachsen sind als integrierte Servomodule der ILM62-Reihe ausgeführt,
die von dem gleichen zentralen Netzteil wie die LXM62-Regler versorgt werden.

ILM62-Servomodule ebnen zusammen mit einer auf steckbaren Hybridkabeln und Verteilerboxen basierenden Vernetzungslösung den Weg zur schaltschranklosen Automatisierung und damit zur Gestaltung konsequent modularer Maschinen. Die Hybridkabel führen neben der Leistung auch den Sercos®-III-Bus zu den dezentralen Servomodulen.

Neben der Antriebskommunikation basiert auch die I/Ound die sichere Kommunikation auf Sercos III. Ein SLCSafety Controller steuert als Sercos Slave alle sicherheitsgerichteten Funktionen. Sichere Signale werden über sichere I/O-Klemmenmodule des Typs TM5 angekoppelt. Sie sind mit Standardklemmen zu gemischten Blöcken kombinierbar. Sowohl an sichere wie nicht sichere Klemmen können jeweils funktional identische TM7-I/OModule in IP67 angeschlossen werden.

Autokonfiguration über Sercos Scan

Bei der RU 2 erhalten alle Maschinen unabhängig von der Ausstattung mit Optionsmodulen das gleiche Programm. Die Aktivierung der jeweils vorhandenen Optionsmodule geschieht durch Autokonfi guration automatisch: Alle Motoren und Servoverstärker des PacDrive-System sind mit elektronischen Typenschildern ausgestattet. Nach einem Umbau führt der PacDrive-Controller einen Sercos Scan durch, integriert alle erkannten Einheiten in die  aktuelle Steuerungskonfi guration und aktiviert die entsprechenden Programm-Module. So kann Wilhelm Rasch seinen Kunden heute eine durch und durch modulare
Maschine bieten, deren Komplexität in der Praxis nicht spürbar ist.